Zukunftsfähigkeit des privaten Sicherheitsgewerbes in Deutschland.

Private und gewerbliche Sicherheitsorganisationen in Deutschland befinden sich in einer Umbruchphase: Personalkosten explodieren, Sicherheitstechnik hat in Teilbereichen substituierende Wirkung, der Markt ist von einem Preiskampf und Verdrängungswettbewerb geprägt, wie kaum zuvor und schließlich steigen die Qualitätserfordernisse ebenso schnell wie sich die Rahmenbedingungen in der Wirtschaft verändern.

Die Outsourcingwelle scheint deutlich flacher als noch vor wenigen Jahren, aber neue Profile kommen aus dem Bereich der Aufgabenwahrnehmung in (teil-) öffentlichen Räumen.
Ist die Branche darauf vorbereitet ?
Welche Veränderungen sind ansonsten zu erwarten ?

 

Expertenforum

Aus dem Kreis der Mitgliedsunternehmen des (vormaligen) Bundesverbandes Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen (BDWS), heute BDSW, Bad Homburg, hatte sich beim Institut für Präventionsforschung und Sicherheitsmanagement der Stiftung Kriminalprävention ein Arbeitskreis gebildet, der mit Methoden der Szenariotechnik ein Bild von den Rahmenbedingungen der privaten Sicherheit im Jahr 2013 entwickelt.
In einer zweiten Phase wurden -darauf basierend- Strategieempfehlungen für Verbandsarbeit und Unternehmensführung entwickelt.

Das Szenario – eine Beschreibung aus der Sicht 2013

Die objektive Sicherheitslage hat sich weiter verschlechtert, das Sicherheitsbedürfnis in der Bevölkerung weiter zugenommen.

Die Kommunalverwaltungen haben die Gewährleistung quartiersbezogener Sicherheit und Ordnung als Erfolgsfaktor für Gewerbe- und Familienansiedelung erkannt, die damit verbundenen Aufgaben überwiegend auf das private Sicherheitsgewerbe übertragen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür sind nach und nach geschaffen worden.

Die Polizei kann wegen immer deutlicher begrenzter Budgets nur noch die gesetzlichen Kernaufgaben wahrnehmen.  Die wachsenden Wachpolizeien in den Ländern kompensieren durch die Übernahme  einfacher interner Polizeiaufgaben und niederschwelliger Eingriffsmaßnahmen.

Im Bereich der Sicherheit für die Wirtschaft sind fachlich und personell innovative Konzepte, deren Implementierung und Fortentwicklung besonders gefragt. Die Dienstleister hatten sich rechtzeitig auf diese Entwicklung eingerichtet. So konnten sie auch die letzten betriebseigenen Werkschutzorganisationen übernehmen und haben dort Kompetenzcenter eingerichtet. Der Preis dafür waren zwar stets wachsende Kosten für Eingangs- und Fortbildungsqualifikation, das immer noch geltende Preisargument beim  Vertrieb konnte so jedoch zunehmend um das von nutzenstiftender Qualität erweitert werden.

Sicherheitstechnische Lösungen spielen bei der ganzheitlichen Aufgabenbewältigung eine wesentliche Rolle, die Zuwachsraten aus den ersten Jahren des neuen Jahrtausends konnten so gehalten werden.

Revier- und Streifendienste spielen im Unternehmensschutz zwar eine zunehmend geringere Rolle, durch die Aktivitäten im öffentlichen Raum hat diese Dienstleistung jedoch unveränderte Daseinberechtigung und wird entsprechend nachgefragt.

Im Bereich der Geld- und Werttransporte haben die Dienstleister mit überzeugenden Produkten und angemessenen Preisen Kompetenz und Volumen deutlich gegenüber früherer Jahre gesteigert: Sie haben sich zu Logistikexperten für Banken und Einzelhandelsunternehmen im Kernbereich Bargeldhandling und aller damit verbundenen  Services entwickelt.

Die Studie

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